Anamnese

Bei der Anamnese wird die medizinische Vorgeschichte eines Erkrankten Bezug
nehmend auf all seine Beschwerden hin gewonnen. Bei der biografischen
Anamnese wird des Weiteren die Lebensgeschichte des Betroffenen aufgelistet. Es
müssen bei der Anamnese alle psychischen, sozialen und auch biologischen Inhalte
einbezogen werden. Durch diese Einzelinformationen des Patienten können dann
gegebenenfalls Rückschlüsse auf Risiken gezogen werden.
Eine Anamnese wird im Normalfall noch vor der eigentlichen medizinisch,
körperlichen Untersuchung besprochen. In Notfällen kann dies jedoch auf einen
anderen Zeitpunkt verlagert werden, da die medizinische Grundversorgung in diesem
Fall vorgeht. Die Anamnese hat das Ziel so weit wie möglich einzuschränken,
welche Diagnose richtig ist. Die Inhalte der Anamnese unterscheiden sich individuell
je nach Fall. Die Grundsätze bleiben jedoch gleich. Zeitlich nahe und ältere
Behandlungen werden abgefragt. Dazu gehören auch medikamentöse Therapien,
Ernährung des Patienten, Arbeit, Aufenthalte im Ausland um somatische Gründe zum

zeitnahen Problem zu liefern. Fragen zur Psyche sind eine wichtiger Punkt. Die
Wahrnehmung des Patienten und auch der Umgebung. Das kann Aufschluss geben
ob es eine psychische oder körperliche Erkrankung ist. Häufig ist bei chronisch
Betroffenen diese Beeinträchtigung zu finden. Dieser Befund ist wichtig für den
weiteren Verlauf.
Es gibt verschiedene Formen der Anamnese. Es kommt immer darauf an, wer der
Befragte ist. Der typischste Fall ist die Eigenanamnese. Dort wird der Patient nach
seiner Krankengeschichte befragt. Der Erkrankte kann direkt seine persönliche
Situation erklären und welche Leiden er hat. Nur der Betroffene selbst ist in der
Situation zu wissen, wie es ihm geht und was in ihm vorgeht. Bei der
Familienanamnese werden die Krankheitsgeschichten der nächsten Verwandten mit
geprüft. Es kann ja die Möglichkeit einer Erbkrankheit vorliegen. Das tritt häufig bei
Allergien, Infektionskrankheiten und Tumoren auf. Das Umfeld des Erkrankten wird
bei der Fremdanamnese hinzugezogen. Außenstehende sehen oftmals Dinge, die
der Patient selbst gar nicht wahrnimmt und zum Teil auch nicht sehen möchte.
Patienten, die sich nicht richtig nach außen hin verständigen können, wie kleine
Kinder, geistig verwirrte oder auch alte Menschen brauchen Hilfe von Fremden. Die
sozialen Gegebenheiten des Erkrankten werden in der Sozialanamnese festgehalten.
Inhaltlich kommen dort, nur der Familienstatus, die Religion und der Beruf hinein. Die
Anamnese ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil einer Untersuchung, um jedem
individuell medizinisch helfen zu können.